Die besten Star Wars Spiele - Teil 1
Eine schier unüberschaubare Menge an Adaptionen der Weltraumsaga ist seither erschienen, sodass es heute kaum ein anderes Computerspiel-Franchise geben dürfe, das derart vielseitig daherkommt:
Auf fast allen nennenswerten Systemen und in so ziemlich jedem nur erdenklichen Genre fühlen sich die von George Lucas entworfenen Welten und ihre Bewohner zuhause.
Während die Qualität der Titel durchaus schwankt, sind viele von ihnen auch unabhängig von der zugrundeliegenden Filmlizenz zu Klassikern der Videospielgeschichte geworden, sodass man sie unbedingt einmal gespielt haben sollte – auch dann, wenn man mit den Filmen sonst vielleicht gar nicht so viel anfangen kann.
Für alle, und für die Star Wars-Fans erst recht, stehen im heutigen ersten Teil dieses Specials zunächst vier actionorientiere Vertreter im Mittelpunkt – Titel aus den letzten 25 Jahren, die ihre Spieler in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen lassen: Ob nun als Pilot im TIE Fighter oder in den Schiffen der Rebellenallianz, in der Rüstung eines Klonkriegers oder als Jedi – may the force be with you!
Star Wars: Republic Commando
Republic Commando ist ein Geheimtipp, der bei seinem Erscheinen im Jahr 2005 vielen Spielern entgangen sein dürfte. LucasArts gelang hier das Kunststück, die Star Wars-Lizenz mit der Spielmechanik actionlastiger Taktik-Shooter wie Rainbow Six und Ghost Recon zu kombinieren. Aus der Ego-Perspektive kontrolliert der Spieler den Anführer eines vierköpfigen Spezialkommandos von Elite-Klonkriegern, das in den beiden Jahren nach Episode II unter anderem auf Kashyyyk und Geonosis zum Einsatz gerufen wird. Entwickelt auf Basis der Unreal 2-Engine, sieht Republic Commando gerade auf dem PC noch heute sehr ansehnlich aus und weiß mit feinen Details zu gefallen – einem von Metroid Prime inspirierten Head-up-Display etwa. Alles in allem mag Republic Commando nicht das originellste Spiel sein, sondern tut eigentlich nichts anderes, als etablierte Spielmechaniken in ein Star Wars-Gewand zu kleiden. Das allerdings gelingt ihm mit Bravour und das Resultat ist eine ungewohnte Perspektive auf die Klonkriege. Schade, dass der eher mäßige Erfolg einer geplanten Fortsetzung namens Imperial Commando im Weg stand.
Star Wars Jedi Knight: Dark Forces II
Ego-Perspektive und Shooter-Gameplay bieten auch die insgesamt fünf Spiele der Jedi Knight-Reihe. Anders als Republic Commando haben diese Spiele einen fest Platz in der Geschichte der First-Person-Shooter, den sie vor allem dem seinerzeit unglaublich spektakulären zweiten Teil von 1997 zu verdanken haben. In Dark Forces II übernimmt der Spieler die Rolle von Kyle Katarn – ein imperialer Offizier, der entdeckt, dass er für die Kräfte der Macht empfänglich ist, und der – je nachdem ob er sich für die helle oder die dunkle Seite entscheidet – sogar bis zum neuen Imperator aufsteigen kann. Neben diversen Schusswaffen kommen in Dark Forces II deshalb auch Jedi-Kräfte und Lichtschwerter zum Einsatz und fühlen sich so befriedigend an, wie kaum anderswo. Egal ob Feinde zum direkten Duell gefordert, Projektile abgewehrt, Hindernisse durchtrennt oder einfach nur der Weg erleuchtet wird – die Umsetzung war für die damalige Zeit hervorragend. Jedi Knight: Dark Forces II sollte nicht verwechselt werden mit dem gleichermaßen exzellenten vierten Teil der Reihe, der unter dem Namen Jedi Knight II: Jedi Outcast im Jahr 2002 erschien.
Star Wars: TIE Fighter
Einmal auf der Seite des Imperiums durchs All fliegen? Eines der ersten Spiele, bei dem das möglich war, ist Star Wars: TIE Fighter. Auch in erzählerischer Hinsicht ist dieser, der zweite Teil der Star Wars: X-Wing-Reihe, ein ganz besonderes Spiel. Der Kampf gegen die Rebellenallianz spielt eine erstaunlich untergeordnete Rolle, anstelle dessen ist es am Spieler, im Auftrag des Imperiums den Status quo in der Galaxie zu wahren – die Ordnung und Kontrolle aufrechtzuerhalten und gegen Bedrohungen aus den eigenen Reihen zu verteidigen. Als das Spiel 1994 für MS-DOS, Windows und Mac in den Handel kam, wurde es mit überschwänglichen Kritiken empfangen und galt über viele Jahre hinweg als die definitive Version einer Star Wars-Flugsimulation. Seit 2014 ist das Spiel als digitaler Download erneut erhältlich und kann somit auch auf modernen Computersystemen genossen werden.
Star Wars Rogue Squadron II: Rogue Leader
Seit 1998 der erste Teil der von Factor 5 entwickelten Rogue Squadron-Reihe für das Nintendo 64 und den PC erschien, war die Reihe bekannt dafür, das technische Maximum aus der Hardware herauszuholen. Als der zweite Teil 2002 zeitgleich mit der Veröffentlichung des GameCube in die Läden kam, konnten viele Spieler ihren Augen kaum trauen: Niemals zuvor hatte das Star Wars-Universum so realitätsnah ausgesehen, nie zuvor schwirrten so viele bewegte Objekte gleichzeitig über dem Bildschirm. Sieht man von der zwangsläufig niedrigen Auflösung der damaligen Zeit einmal ab, kann die Optik selbst heute noch uneingeschränkt überzeugen: Flirrende Hitze über Tatooine, das zu unterschiedlichen Tag- und Nachtzeiten erkundet werden kann, die überwältigende Größe und der Detailreichtum der Sternenzerstörer oder die endlosen Leitungen und Schächte beim Flug des Millennium Falcon in das Innere des zweiten Todessterns. Dabei spielt sich Rogue Squadron spürbar anders als die X-Wing-Reihe: weil Factor 5 bewusst auf imposante Action in der Tradition der früheren Star Wars-Arcadegames setzen, aber auch, weil die Raumschiffschlachten hier nur selten im Weltraum, sondern unter Einfluss der Schwerkraft nahe der Planetenoberfläche stattfinden. Übrigens: Der Nachfolger Rebel Strike konnte an die Qualität von Rogue Squadron II zwar nicht ganz anknüpfen, enthält letzteres aber als Koop-Fassung für zwei Spieler.
Fortsetzung folgt...